Denn »einen Misthaufen beseitigt man nicht«, argumentierte der Sozialdemokrat, »indem man ihn über die ganze Stadt verteilt«. Doch der Weg zurück zur Puffzone im Stadtkern ist verstellt - durch geheime Vereinbarungen, die der im Juni abgelöste CDU-Oberbürgermeister Wolfram Brück und Magistratsmitglieder mit Bordellbossen getroffen haben. Ein Rückzug ist, wie sich aus Nebenabreden ergibt, nur unter erheblichen finanziellen Belastungen für die Gemeinde möglich. Denn sie befürchteten, so das Ergebnis Frankfurt Breite Gasse Prostituierte Nachforschungen, durch eine allzu enge Beteiligung an dem Freudenhaus als Förderer der Prostitution gebrandmarkt zu werden. Und als sich Anfang März der Verlust der Macht abzeichnete, erteilte der Magistrat drei Tage vor der Kommunalwahl noch schnell Teilbaugenehmigungen für drei umstrittene Wolkenkratzer. Im Jahr hatte der Christdemokrat angekündigt, er werde im Bahnhofsrevier das »Geflecht aus Prostitution, Kriminalität und Drogenhandel« zerschlagen. Mit dieser »Schnapsidee«, so ein Frankfurter Behördenleiter, wollte der Saubermann das schmuddelige Viertel für Banken und gehobene Wohnkultur aufbereiten. Frankfurt Breite Gasse Prostituierte und sein damaliger Rechtsdezernent Brück dachten sich eine Doppelstrategie aus. Mittels einer neuen Sperrgebietsverordnung, die im Januar wirksam wurde, sollten die Puffs nach einer Schonfrist dichtgemacht werden. Doch der Bordellwirt Willi Schütz wollte wegen der günstigen Verkehrslage seines Eros-Centers da »nicht wieder raus«. Schütz strengte vor dem Hessischen Verwaltungsgerichtshof VGH ein Verfahren gegen die Sperrgebietsregelung an, die neue Toleranzzonen, über die ganze Stadt verstreut, auswies. Wegen der »Schwierigkeit der zur Beurteilung gestellten Rechtsfragen« VGH steht der klärende Richterspruch bis heute aus. Eine schnellere Aussiedlung der Bordellinhaber versprach sich der Magistrat von der verdeckten Aktion »Breite Gasse«. Zur Abwicklung des heiklen Unternehmens setzte Wallmanns Nachfolger Brück Anfang eine Arbeitsgruppe unter Leitung des Rechtsdezernenten Udo Müller CDU ein. Nach dieser Vorschrift droht Gefängnis bis zu drei Jahren nicht nur dem ausbeutenden Zuhälter. Bestraft wird auch, das hat der Bundesgerichtshof entschieden, wer »besonders günstige Bedingungen« für die Prostitution schafft. Das Haus mit insgesamt Apartments, das bereits im Rohbau steht, sollte als Anreiz für die Dirnen beispielsweise einen Friseur, eine Parfümerie und gemütliche Lokale beherbergen. Um ihre direkte Beteiligung an der Bordelleinrichtung zu verwischen, klügelten Rechtsdezernent Müller und Stadtkämmerer Ernst Gerhardt ein Ablenkungsmanöver aus: Das Grundstück sollte zunächst dem »Allgemeinen Almosenkasten« übertragen werden. Diese aus dem Mittelalter stammende »öffentlich milde Stiftung« der Stadt hatte beispielsweise im vergangenen Jahrhundert stellungslosen Dienstmädchen Häuser als Bleibe überlassen, um sie vor »sittlicher Verwahrlosung« zu schützen. Die Einschaltung der Stiftung hatte, neben dem mildtätigen Anschein, einen weiteren Vorteil: Alle künftigen Grundstücksgeschäfte konnten nun am Stadtparlament vorbei abgewickelt werden. Der »Allgemeine Almosenkasten« nahm mit der Firma »Frankfurt Properties Ltd. Dem Hinweis eines anonymen Schreibers, hinter der Gesellschaft stünden Frankfurter Bordellbesitzer, ging Rechtsdezernent Müller nur oberflächlich nach. Der mildtätige »Almosenkasten« räumte der dubiosen Properties Company am September ein Erbbaurecht über 80 Jahre zum jährlichen Zins von Mark ein. Der Frankfurt Breite Gasse Prostituierte Zweck: Bau und Betrieb eines »Wohnheim-Apartment-Hauses«. Den Vertrag diktierten offensichtlich die Bordellbosse. In dem Abkommen wird Properties Limited eine Monopolstellung im Dirnengeschäft eingeräumt. Die Kommune verpflichtete sich auch, »mit allen. Die Umzugswilligen befürchteten, der hartnäckige Bordellier Schütz könnte ihnen das Geschäft in der weniger attraktiven Adresse Breite Gasse vermasseln. Am Pikant ist die Konstellation der Vertragspartner: Für die »Betreibergesellschaft« als künftige Mieterin des Breite-Gasse-Bordells zeichneten insgesamt elf Bahnhofspuff-Besitzer, darunter der frühere Berufsboxer Ossi Büttner; für die Stadt unterschrieb der Leiter der Bauaufsichtsbehörde, der dazu von Stadtkämmerer Gerhardt und Rechtsdezernent Müller, dem heutigen Chef des Hessischen Rechnungshofs, laut amtlichem Vermerk »angewiesen« wurde. Die rot-grüne Stadtregierung grübelt nun, wie sie den »unglaublichen Akt konservativer Doppelmoral« von Schoeler wieder rückgängig machen kann. Eine neue Sperrgebietsverordnung, so die Überlegung, soll die Bahnhofsbordelle offenhalten. Die neue Männlichkeit. Zum Inhalt springen. News Ticker Magazin Audio Account. Zur Merkliste hinzufügen X. Dieser Beitrag stammt aus dem SPIEGEL-Archiv. Warum ist das wichtig? Die Wiedergabe wurde unterbrochen. Audio Player minimieren.
Das unheilige Viertel – Allerheiligen-Viertel Inside
Frankfurt Properties Ltd. - DER SPIEGEL Das Viertel zwischen Zeil und. Nach der alten Sperrgebietsverordnung von ist der Betrieb von Bordellen nur im Bahnhofsviertel und rund um die Breite Gasse erlaubt. Auch etwas Rotlicht ist im "unheiligen" Viertel ansässig: Auf der Breiten Gasse locken des Nachts vier Bordelle. Frankfurter Allerheiligenviertel: Zwischen Schießereien und GentrifizierungEs ist aber leider, neben dem Bahnhofsviertel, einer der kriminellen Brennpunkte Frankfurts. Helmut Schwan Freier Autor in der Rhein-Main-Zeitung. Haben Sie einen Fehler im Text gefunden, auf den Sie uns hinweisen wollen? Doch leider seien die Probleme in den vergangenen Jahren gewachsen. Mehr anzeigen.
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Das Allerheiligen-Viertel ist ein vergessenes Stadtquartier. Hier findet man Prostitution, Drogenhandel, Kriminalität – und: Aufbruchsstimmung. Neben dem Drogenhandel ist die Prostitution der zweite große Kriminalitätsschwerpunkt im Allerheiligenviertel. Die Breite Gasse hat sich zu einem echten. Nach der alten Sperrgebietsverordnung von ist der Betrieb von Bordellen nur im Bahnhofsviertel und rund um die Breite Gasse erlaubt. Auch etwas Rotlicht ist im "unheiligen" Viertel ansässig: Auf der Breiten Gasse locken des Nachts vier Bordelle. Das Viertel zwischen Zeil und.Eine gute Aussicht auf Cors Wandgraffiti und die gesamte "Main Yard"-Baustelle hat Leon Spanier. Von seinem Fenster aus kann er das Viertel überblicken: von dem charakteristischen Eckhaus am Allerheiligentor, über Cors Mural an der Häuserwand und das brachliegende Bauareal bis hin zu den roten Lichtern in der Breiten Gasse. Wir sind t-online Wir sind t-online Mehr als Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt. Doch Hauseigentümer Fred Sigismund gibt nicht auf. Mittlerweile wird bereits wieder gegen Schwesta Ewa ermittelt. Er war als gewöhnlicher Massage-Salon registriert. Man kann sich also vorstellen, dass die Mieten hier sogar noch schneller steigen werden. Oder gibt es ein technisches Problem? Hinter dem Projekt steht die Ort Group. Die Drogenszene beherrscht bereits seit Jahren das Bild im Viertel. Daneben ragt das einzige noch übrig gebliebene Haus auf der "Main Yard"-Baustelle hervor. Themen Frankfurt am Main Prostitution. Als die "kleine Schwester" des Bahnhofsviertels ist das Allerheiligenviertel verschrien. Den Vertrag diktierten offensichtlich die Bordellbosse. Close Home Stefan Blogroll. Melden Sie sich gern mit Ihrem Anliegen. Eine Friedenstaube mit ausgebreiteten Flügeln umklammert mit ihren Krallen einen blau-gelben Olivenbaumzweig — eine Anspielung auf die Farben der ukrainischen Nationalflagge. Es prägt das charakteristische Eingangsbild des Viertels. Viele ihrer Baustellen hat sie geerbt, andere sind hausgemacht. Die Bar gehörte früher der Rapperin Schwesta Ewa. Kommentare Drucken Teilen. Artikelrechte erwerben. Julia Eberz ist Grünenpolitikerin im Stadtparlament und wohnt seit im Viertel. Drogen Erlensee Ukraine. Reise in die Lombardei :. Er lebe trotzdem gerne im Viertel. Der freiberufliche Videograf sagt: "Dass sich das Viertel wandelt, finde ich grundsätzlich gut. Die Häuserwand ziert aktuell ein riesiges Mural vom Graffiti-Künstler Cor, in Anspielung auf den Ukraine-Krieg rechts.